01 Jun 2021

30.03.2021 – Ich bin raus!

Ein viel zitierter Satz, bei der Jugend meistens, wenn man etwas nicht versteht; bei Austeigern als Verabschiedung aus dem Konsumleben; bei Naturliebhabern, wenn sie mit Markenkleidung vom Berggipfel grüßen. Bei mir, als ich feststellte, dass ich nach drei Jahren Message ganz schön „runter“ war. (Und auch dann, wenn ich ernsthaft schreiben will und meine Tochter ruft: „Mamaaa, Du muss mal kommen, zu meinem Baumhaus!“).
Was war passiert?
In Samuel 16, 7 steht: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.“ Gott beurteilt also anders als wir und ER sieht unser Herz an. In den letzten Wochen und Monaten habe ich mich auf eine Reise begeben und geschaut, was Jesus mir zeigen möchte. Er wollte, dass ich auch mal mein Herz anschaue. Nicht umsonst seht in Sprüche 4, 23 „Behüte dein Herz mit allem Fleiß; denn daraus geht das Leben“ Irgendwie hatte ich das verpasst und es gab sehr viel (her)aufzuholen. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit und was Jesus immer wieder für mich tut. Das Bedeutsame an allem ist, dass ich nichts dazutun kann, außer bereit zu sein. Was unser Herz braucht, wo wir Erlösung, Reinigung und Heilung brauchen, dass kann nur Jesus schaffen, bringen, umgestalten. Auch das, was Gott vorbereitet und wozu er beruft, hängt nicht an mir. Es ist Seine Sache. Ich bin raus. Die Verantwortung (und alles andere auch) trägt er. Und er hat schon getragen, ertragen. Wir stehen kurz von den Tagen, wo wir besonders daran denken und feiern, was Jesus für uns getragen hat; was er für uns auf sich nahm, damit wir „raus“ sind. Ich mag das Lied von Elevation Worship “Gone”, wo es heißt „Done, done, He is risen it is done and I sing hallelujah” – Es ist vollbracht, ER ist auferstanden, es ist getan und ich singe Halleluja“. Das ist Schmecken und Sehen, wie freundlich der HERR ist (Psalm 34,8), wenn ich erlebe, dass sein Joch sanft ist und seine Last leicht (Matthäus 11, 30). Seine Gnade steht zur Verfügung. Ich will sie annehmen. Komplett. Ich muss nicht alles selbst schaffen. Ich kann nicht alles selbst schaffen. Ich kann Hilfe annehmen und darf Fehler machen. Danke Jesus!
Diese Reise ist auch noch nicht zu Ende und ich glaube, sie geht lebenslang, denn das „Reiseziel“ ist, dass wir Jesus, Gottes Sohn, in Wesen und Gestalt immer ähnlicher werden (Römer 8, 29). Auch die Losung von heute spricht davon, dass die Herrschaft auf seiner Schulter ist (Jesaja 9,5) und nicht auf meiner, auf unserer. Ist das nicht wunderbar? Ich bin raus. Ich darf Schaf sein und Jesus ist Hirte. Mein Fokus: Jesus. Mein Tun: hinterherlaufen.

Und wenn’s mal wieder garnicht „läuft“, so wie heute, wenn die Zeit verschoben ist, nix klappt, wie gewünscht; sich die Anfragen und Aufgaben türmen und ich mich gelähmt fühl, dann geh‘ ich raus. Und draußen im Dreck liegt ein Zettel, aus dem alten Werkzeugkoffer geflattert, vom März 1909 in altdeutscher Schrift: „Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind.“ Römer 8, 28

Spätestens dann bin ich raus!